Eigenkapital

Eigenkapital bezeichnet den Anteil am Vermögen, den eine Person oder ein Unternehmen aus eigener Kraft bereitstellen kann, ohne dafür Fremdmittel (wie Kredite oder Darlehen) in Anspruch zu nehmen. Es umfasst alle finanziellen Mittel, die dem Eigentümer tatsächlich gehören und die er direkt für Investitionen, wie beispielsweise den Immobilienkauf, einsetzen kann.

Bestandteile und Herkunft des Eigenkapitals

  • Bargeld und Bankguthaben
  • Wertpapiere oder Aktien
  • Wohnriester, Bausparguthaben oder Lebensversicherungen
  • Vermögenswirksame Leistungen
  • Private Darlehen von Familie oder Freunden (unter bestimmten Voraussetzungen)

Bei Unternehmen kann Eigenkapital zusätzlich aus einbehaltenen Gewinnen oder Einlagen der Gesellschafter bestehen.

Rolle des Eigenkapitals beim Immobilienkauf

Vor allem in der Immobilienfinanzierung spielt Eigenkapital eine zentrale Rolle. Banken und Kreditinstitute verlangen in der Regel einen bestimmten Anteil an Eigenkapital, bevor sie eine Baufinanzierung genehmigen. Dies dient als Sicherheitsleistung für die Kreditgeber und verringert deren Risiko. Ein höheres Eigenkapital führt oft zu günstigeren Kreditkonditionen und weni­ger Risiko für den Käufer, da Darlehenssumme und monatliche Belastungen sinken.

  • Je höher das Eigenkapital, desto besser die Zinssätze
  • Eigenkapital senkt die erforderliche Kreditsumme
  • Mehr Sicherheit bei unvorhergesehenen Ausgaben

Mindestanforderungen und Empfehlungen

Experten empfehlen, mindestens 20 % des Kaufpreises einer Immobilie als Eigenkapital einzusetzen. Zusätzlich sollten Erwerbsnebenkosten (z.B. Notar, Grunderwerbsteuer, Maklergebühren) idealerweise aus eigenen Mitteln finanziert werden. In Ausnahmefällen ist auch eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital möglich, jedoch zu deutlich schlechteren Konditionen. Eine solide Eigenkapitalbasis wirkt sich somit positiv auf die Gesamtfinanzierung und die finanziellen Spielräume im Alltag aus.

Praxistipp:
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Spar- und Anlageformen und prüfen Sie, ob bestimmte Verträge (z. B. Lebensversicherungen oder Bausparverträge) als Eigenkapital eingebracht werden können. Sprechen Sie mit Ihrer Bank über anrechenbare Vermögenswerte – denn nicht jede Anlageform wird von Kreditinstituten gleichermaßen akzeptiert.

Vorteile von mehr Eigenkapital

  • Reduzierung der monatlichen Kreditraten
  • Bessere Verhandlungsposition gegenüber Kreditgebern
  • Günstigere Zinssätze und niedrigere Gesamtkosten
  • Größere finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit

Eigenkapital bei Unternehmen im Immobilienbereich

Auch für Unternehmen spielt Eigenkapital eine elementare Rolle. Es dient als Puffer gegen wirtschaftliche Schwankungen, verbessert die Bonität gegenüber Kreditgebern und ermöglicht Investitionen in neue Projekte. Insbesondere im Immobiliensektor ist eine solide Eigenkapitalquote ein entscheidender Wettbewerbs- und Stabilitätsfaktor.

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