Innenprovision bezeichnet im Immobilienbereich die Maklerprovision, die ausschließlich vom Verkäufer einer Immobilie gezahlt wird. Das Konzept wird häufig bei der Vermarktung von Wohn- und Gewerbeimmobilien eingesetzt und beeinflusst die Gestaltung von Maklerverträgen und Kaufverhandlungen entscheidend.
Unterschied zwischen Innenprovision und Außenprovision
Die Begriffe Innenprovision und Außenprovision werden oft gemeinsam genannt, stehen jedoch im Gegensatz zueinander:
- Innenprovision: Nur der Verkäufer schuldet dem Immobilienmakler eine Vergütung.
- Außenprovision: Nur der Käufer übernimmt die Provisionszahlung an den Makler.
Diese Unterscheidung ist insbesondere beim Kauf oder Verkauf von Wohnimmobilien relevant, da seit Dezember 2020 das Bestellerprinzip auch auf den Verkauf ausgeweitet wurde. In der Praxis bedeutet dies, dass in vielen Fällen eine Teilung der Provision zwischen Käufer und Verkäufer üblich ist, aber reine Innenprovisionen durchaus vorkommen.
Vorteile der Innenprovision für Käufer und Verkäufer
- Für Käufer: Sie müssen keine zusätzlichen Maklerkosten tragen, was die Kaufnebenkosten senkt.
- Für Verkäufer: Die Immobilie wird für ein breiteres Publikum attraktiver, da Interessenten von einer provisionsfreien Vermittlung profitieren.
- Für Makler: Die Vermarktung kann umso effektiver erfolgen, je klarer die Provisionsregelung gegenüber Kaufinteressenten kommuniziert wird.
Rechtliche Aspekte der Innenprovision
Die Vereinbarung einer Innenprovision muss stets schriftlich zwischen Verkäufer und Immobilienmakler festgehalten werden. Die Höhe kann frei vereinbart werden, unterliegt jedoch der ortsüblichen Provision und der Transparenzpflicht. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Teilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Wohnimmobilien sind in vielen Bundesländern maximal 3,57 % inkl. MwSt. vom jeweiligen Vertragspartner üblich. Besonders wichtig ist, dass der Käufer unmissverständlich erkennt, ob er selbst zur Zahlung verpflichtet wäre.
Immobilien werden mit einer reinen Innenprovision oft schneller verkauft, da Käufer keine Maklerprovision zahlen müssen. Verkäufer profitieren zudem von einer größeren Nachfrage und können dies gezielt als Verkaufsargument in der Vermarktung nutzen.